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Von Dorothea Brommler

„Ostern, wie war das nochmal? War das nicht irgendwas Christliches? Da gibt`s halt Eier, Lämmer und Geschenke, aber sonst…. keine Ahnung“, so mag sich der ein oder andere Gedanke im Hinblick auf das eigentlich wichtigste Fest im Kirchenjahr regen. 

Umfragen zufolge wissen heute nicht einmal mehr die Hälfte aller Bundesbürger, was sich hinter Ostern und den dazugehörigen Bräuchen verbirgt. Ist ja auch nicht verwunderlich, beherrschen doch Corona, der allfrühjährliche Kalorienkampf und der Ukrainekrieg unsere Medien, unseren Alltag und unser Denken. Und alles andere ist lang her.

Also warum überhaupt Ostern? Warum lohnt es sich, trotz medialen und materiellen Overloads kurz innezuhalten, mal genauer hinzuschauen und sich zu fragen „Was ist eigentlich Ostern? Was hat das mit mir zu tun? Und was macht Ostern, wenn es richtig gedacht wird, mit Corona, Kalorienkampf und Krieg?“

 

Der Nazarener und die alles entscheidende Frage

Um das alles beantworten zu können,  müssen wir ganz kurz – quasi per Zeitmaschine – ins Jerusalem der 30er-Jahre des ersten Jahrhunderts zurückreisen. Von den Umständen her übrigens ähnlich turbulent und seelenquälend wie heute. Für einen Teil der Turbulenzen hatte er gesorgt, Jesus Christus, der „Nazarener“. Er hatte behauptet, Gottes Sohn zu sein und war daraufhin von der religiösen Führerschaft wegen Gotteslästerung ans Kreuz gebracht und getötet worden. So weit so gut. Den Teil kennen viele von uns (zumindest die, die Mel Gibsons „The Passion of the Christ“gesehen haben). 

Doch was danach war, Totenauferstehung oder nicht, bleibt für viele im Dunkeln und spaltet unsere aufgeklärten Gemüter. Doch genau das ist die Frage, auf die es ankommt, die Frage, bei der wir innehalten sollten: Auferstehung oder nicht? Immerhin ist sie das zentrale Motiv und die Grundlage des christlichen Glaubens.

Denn was wäre, wenn der Mensch Jesus Christus wirklich (also wirklich wirklich!) Gottes Sohn gewesen wäre? Was wäre, wenn er wirklich damals in Jerusalem „gekreuzigt, gestorben und begraben und am dritten Tage auferstanden“ wäre, wie unser Glaubensbekenntnis sagt? Was wäre, wenn er für die Sünden der Welt (also auch deiner und meiner!) gestorben wäre und die göttliche Strafe dafür getragen hätte? Was wäre, wenn das mit Himmel und Hölle wahr wäre und ich hier auf der Erde entscheiden könnte, wo ich mal landen möchte. Was wäre, wenn Jesus, wie wir im Glaubensbekenntnis sagen, tatsächlich leben würde und einmal wiederkäme, um „die Lebenden und die Toten zu richten“? Müsste man sich da nicht die Frage der Fragen stellen: „Hat das für mein Leben eine Bedeutung?“

 

Osterbrot, Lämmer und Eier

„Für uns als Familie sind diese Dinge lebensverändernde Realität“, so Andreas Brommler, „und deshalb wollen wir, dass so viele Menschen wie möglich an dieser guten Botschaft teilhaben können. Natürlich stellen wir unser Osterbrot, unsere Sandlämmer und unsere Pralineneier her, weil sie gut schmecken und einfach zu Ostern dazugehören. Aber wer die Konditorei Brommler kennt, weiß, dass es uns von je her wichtig war, unseren Kunden mehr zu geben, als nur erstklassige Ware“,  so Andreas Brommler mit einem Augenzwinkern.“Wir wollen durch gute und herausfordernde Botschaften zum Nachdenken anregen und was wäre geeigneter, um diese Botschaften zu transportieren, als unsere leckeren, traditionellen Gebäcke?!“

 

Gebildebrot und andere Klassiker

Einer der absoluten Klassiker unter den traditionellen Ostergebäcken ist zweifellos das Osterlamm. Als sogenanntes Gebildebrot symbolisiert es wie kein anderes Gebäck die biblische Osterbotschaft: Christus, das Lamm Gottes, Agnus Dei. Reinweiß eingezuckert – das Zeichen seiner absoluten schuldlosen Unbeflecktheit - mit einem Glöckchen an blutrotem Band um den Hals, das zur persönlichen Stille vor dem Gekreuzigten einladen soll, der sein Blut für die Menschheit vergoss. Die Fahne, die über alles hinausragt, als in den Himmel weisendes Siegeszeichen und Symbol für die Auferstehung Jesu und seinen Sieg über den Tod.

Ähnlich verhält es sich mit dem Osterbrot: der runde Laib, häufig mit Safran gebacken, in Form und Farbe einer Sonne ähnelnd, steht als Symbol für Jesus Christus, das Licht der Welt. Das Osterbrot wird traditionell vor dem Backen auf der Oberseite mit einem kreuzförmigen Einschnitt versehen, ein Hinweis auf den Kreuzestod Jesu.

„Auch unsere Ostereier und Zuckerhasen transportieren diese Botschaft“, so Andreas Brommler. Ob es die blutrote Farbe der Zuckerhasen ist, die auf den Kreuzestod hindeuten oder die zerbrochene Eierschalen, die zeigen, dass das versiegelte Grab Jesus nicht im Tod halten konnte. All das soll auf eines hinweisen: auf den auferstandenen Herrn und Erlöser Jesus Christus.

„Wenn Jesus auferstanden ist, wovon wir überzeugt sind, dann lebt er“, so Andreas Brommler. „Und wenn er lebt, dann ist er Realität. Und diese Realität hat die Kraft, Menschen, Sichtweisen und Situationen radikal zu verändern. Lassen Sie sich von uns herausfordern und fangen Sie an, in diesen unruhigen Zeiten die Bibel zu lesen und nach dem zu suchen, der von sich gesagt hat: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben auch wenn er stirbt. Glaubst du das?“ (Die Bibel, Evangelium nach Johannes Kapitel 11, 25).

Vor diesem Hintergrund lösen sich zwar Situationen wie Pandemien und Kriege nicht auf, auch der Kalorienkampf wird einem vermutlich nicht abgenommen. Aber wenn es einen allmächtigen Gott gibt, der an Ostern mitten in eine gebeutelte Welt ruft „Kommt her zu mir mit euren Ängsten und eurer Last“ dann relativiert sich vielleicht das ein oder andere und macht zwischen medialem und materiellem Overload den Blick ein klein wenig frei auf die wirkliche Osterbotschaft.